Donnerstag, 4. Juni 2009

Poker um Neuer: Rummenigge wartet auf Schalker Signal

Der Flirt zwischen Neu-Nationaltorhüter Manuel Neuer und dem deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München wird immer heißer. «Ich glaube schon, dass er Interesse hat zum FC Bayern zu kommen», sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Mittwochabend. Man habe dem FC Schalke übermittelt, dass der 23-jährige Neuer ein Kandidat für das Münchner Tor sein könnte. Da der Keeper aber noch einen Vertrag bis 2012 hat, müsse man jetzt abwarten. «Das ist eine Entscheidung, die Schalke 04 zu fällen hat. Wenn Schalke 04 uns signalisiert, dass sie sich vorstellen können, Manuel Neuer abzugeben, dann sind wir ohne Frage sehr gesprächsbereit», betonte Rummenigge.

In der Abendsonne von Aschheim schaute sich Rummenigge entspannt die Frauen-Fußball-Partie des FC Bayern gegen Duisburg an, intensive Gespräche mit Neu-Trainer Louis van Gaal hatten er und seine Vorstandskollegen da bereits hinter sich. Und erste Ergebnisse wurden auch schon vermeldet. Van Gaal setzt bei seiner Arbeit für den FC Bayern auf die Mithilfe von Hermann Gerland als Assistent, auf Zé Roberto muss der neue Trainer dagegen künftig verzichten. Der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler aus Brasilien nahm das Vertragsangebot seines Clubs über ein Jahr nicht an und wird die Münchner nach vier Double-Gewinnen verlassen. «Wir haben Zé eine Verlängerung bis 30. Juni 2010 angeboten, doch leider wollte er darauf nicht eingehen», sagte Rummenigge.

Mit dem neuen Coach van Gaal wird fieberhaft am Gesicht des FC Bayern für die neue Saison gearbeitet. Unbedingt behalten will der 57-jährige Niederländer, der am 1. Juli seine Amtszeit beim Fußball-Rekordmeister beginnt, den französischen Mittelfeldstar Franck Ribéry. Für den Franzosen erwartet Bayern-Manager Uli Hoeneß in den nächsten Wochen Anfragen, verkaufen will ihn der Club aber nicht.

Viel lieber soll das Team weiter verstärkt werden. Aktuell ist nach wie vor die Anfrage des FC Bayern beim FC Schalke 04 für Neuer. Nach dem Länderspiel-Debüt beim 7:2 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate hatte der 23-Jährige ein klares Bekenntnis zum FC Schalke vermieden. «Es ist klar, dass der Spieler sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will», meinte Rummenigge. Sein Berater bekräftigte ebenfalls Interesse des Jung-Torwarts an einem Transfer. «Manuel hat klar Stellung bezogen, Schalke und Felix Magath auch. Der nächste Zug liegt nun beim FC Schalke 04, der Club hat bisher geblockt», sagte Berater Thomas Kroth im «Münchner Merkur» (Donnerstag) und Bayern-Kenner Oliver Kahn kommentierte die Situation vielsagend. «Da scheint Einiges zu laufen. Aus meiner Erfahrung würde ich das schon behaupten», meinte der ZDF-Experte.

Spekuliert wird dieser Tage aber ohnehin sehr viel um das neue Gesicht des FC Bayern. Da passte es ins Bild, dass der ehemalige Bayern-Profi und heutige Spielerberater Sören Lerby an der Säbener Straße auftauchte. Lerby hat Profis wie den von Bayern als interessant befundenen Mittelfeldspieler Wesley Sneijder oder Ex-Hamburger Rafael van der Vaart (beide Real Madrid) unter Vertrag oder auch Rechtsverteidiger John Heitinga von Atletico Madrid. Gerade für diese Position sucht der deutsche Fußball-Rekordmeister nach einem Mann mit Klasse-Format.

Für den Co-Trainerposten hat der FC Bayern diesen Mann gefunden. Hermann Gerland wird wie unter Kurzzeit-Coach Jupp Heynckes auf der Bank assistieren. Mehmet Scholl dürfte nun die Nachfolge des «Tigers» bei der Drittliga-Mannschaft des FCB antreten.

Mit «einem lachenden und einem weinenden Auge» verlässt Zé Roberto die Münchner und sieht seine Zukunft trotz Anfragen aus der Bundesliga im Ausland. «Bei welchem Club ich nächstes Jahr spielen werde, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Ganz oben auf der Liste steht das Interesse von Manchester City. Sie wollen ins internationale Geschäft und ich soll dabei helfen», sagte der 34-Jährige in der Münchner «tz» (Mittwoch). Der Club hatte dem Mittelfeldakteur einen Vertrag für ein Jahr angeboten, der Spieler selbst wollte eine längere Laufzeit.

Während Hoeneß in der «Abendzeitung» einen Verkauf von Ribéry erneut ausschloss («Wir verhandeln nicht. Ribéry geben wir nicht her»), ist im Angriff eine Veränderung möglich. Nach dem Zugang von Millionen-Mann Mario Gomez werde man zwar niemanden wegschicken, aber man wird wohl auch keinem Steine in den Weg legen. «Wenn einer zu uns kommt von den Stürmern, die da sind, werden wir sprechen. Sonst nicht.»

transfermarkt.de

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